Traumhafte Schneelandschaften können den Winter zu einer sehr schönen Jahreszeit gestalten. Viele Radfahrer packen ihr Bike im Winter jedoch in den Keller und haben damit das Thema für die nächsten Monate gleich komplett weggesperrt. Dabei kann man auch im Winter sehr viele schöne Stunden auf dem Rad verbringen - dies gilt nicht nur für Freunde der weißen, verzauberten Powderlandschaften. Hier findet ihr einige Winter-Bikeangebote, die nicht nur Schneefans begeistern.
Themen-Übersicht:
- Bike-Wintertraum - Fatbike Touren im Powderglück
- Fatbike Touren im Fichtelgebirge
- Fatbike Touren im Schwarzwald
- Fatbike Touren in Livigno
- Unter der Erde geht es heiß her - Biketouren im Bergwerk
- Unter Tage Tour im Bergwerk in Thüringen / bei Saalfeld
- Indoor-Bikespaß - Indoor-Bikehallen in Europa
- Indoor-Bikepark Wood15 (Niederlande)
- Indoor Bikepark Stride (Frankreich)
- Tipps zur richtigen Ausrüstung im Winter von Daniel Knecht
Bike-Wintertraum - Fatbike Touren im Powderglück
Wer gerne im Schnee unterwegs ist und das Mountainbiken liebt, sollte unbedingt mal eine Fatbike Tour unternehmen. Natürlich gilt prinzipiell bei Bikes die Formel N+1: wer N Bikes im Keller hat braucht unbedingt noch ein weiteres Bike! Für Fatbike Touren ist es aber nicht zwingend erforderlich sich gleich ein weiteres Bike ins Haus zu holen, auch wenn es sich natürlich lohnt. Wer den Powderspaß auf dicken Schlappen erst einmal testen möchte, findet einige gute Angebote für geführte Touren und Leihmöglichkeiten in den Schneeregionen. Wir stellen euch einige Angebote vor:
Regionen und Angebote für Fatbike- und Powderspaß im Winter:
Prinzipiell kann man natürlich, wie bei jedem anderen Bike auch, überall mit dem Fatbike fahren und braucht auch nicht unbedingt Schnee dafür. Trotzdem gibt es einfach Regionen, da stimmt die Infrastruktur für Biker und die Wege und Landschaften machen das Bikeerlebnis unvergesslich. Wir stellen euch einige Regionen und Partner vor bei denen ihr gut aufgehoben seid, tolle Strecken entdecken könnt und auch die Ausrüstung dafür unkompliziert leihen könnt.
Der Ochsenkopf - Fichtelgebirge (Bullhead House)
Fatbike Touren rund um den Ochsenkopf
Im Herzen des Fichtelgebirges liegt der Ochsenkopf. Für viele Sommerbiker ist der Ochsenkopf vielleicht schon ein Begriff, denn hier gibt es ein erstklassiges Trail-Angebot mit Liftunterstützung. Nicht nur im Sommer kann man hier geniale Abfahrten auf dem Bike erleben, im Winter verwandelt sich die Region rund um den Ochsenkopf in ein Winterparadies.
Das BullheadHouse bietet euch geführte Touren und Fatbike Wochenenden mit allem, was ihr für ein gelungenes Bike-Wochenende im Schnee braucht. Die Guides zeigen euch die idealen Pfade bergauf und geeignete Trails für den Abfahrtsspaß. Sie zeigen euch, was es bei der Fahrtechnik und der Wahl der Route im Winter zu beachten gibt, denn es gibt doch ein paar Unterschiede zu den Bikeverhältnissen im Sommer.
Das Bullhead House bietet euch Übernachtungsmöglichkeiten und entsprechende Leihausrüstung wie z.B. das neuste Cube Nutrails Fatbike. Auch für Stärkung ist im Bullhead House gesorgt - auf der Karte stehen herzhafte und feine Gerichte aus der fränkischen Küche.
Das Angebot im Bullhead House:
- Übernachtungen
- Verpflegung
- Leih Fatbikes
- geführte Touren und Tracks
Alle weitere Infos zum Ochsenkopf und dem Fatbike-Angebot findet ihr hier: Franken Aktivurlaub - Bullhead House
Der Schwarzwald - Winterwunderland in Baden Württemberg
Fatbike Touren im Schwarzwald
Der Schwarzwald ist, Sommer wie Winter, ein traumhaftes Paradies für Outdoor-Fans. Biking in a Winterwonderland verzaubert Groß und Klein. Bei einigen Anbietern können sowohl Fatbikes geliehen, als auch geführte Touren gebucht werden. Wir stellen euch das Angebot von Fat Stevens vor, dem Partner für rundum sorglos Fatbike-Touren im Schwarzwald.
Fat Stevens - der Fatbike Partner in Lautenbach
Lautenbach - ein kleines Dörfchen im Nataionalpark Schwarzwald
Das Fatbike - Angebot von Fat-Stevens
Wir haben Halbtages- und Tagestarife (4 oder 8 Stunden) für Selbstfahrer für 39,- € bzw. 60,- €. Unsere geführten Touren fangen bei ca. 2,5 Stunden an. Die größeren Touren dauern bis ca. 5 Stunden inkl. Pausen und optional Einkehr in einer Gaststätte. Im Winter fahren wir aber hauptsächlich Kurztouren. Zum einen ist man nach 2,5 Stunden schon recht durchgefroren, zum anderen ist die Akkureichweite in der Kälte etwas eingeschränkt. Wir haben aber für alle Bikes Ersatzakkus, damit ist man immer auf der sicheren Seite. Die Kurztouren kosten 55,- €, die größeren Touren 89,- €. Außerdem bieten wir Geschenkgutscheine in jeder Höhe an. Bei den Touren gibt es keine Mindestteilnehmerzahl. Auch für Einzelpersonen und Paare führen wir Touren durch. Und das ohne Aufpreis. Wir passen die Touren dem Können der jeweiligen Teilnehmer an und haben keine festen Standardtouren. Da wir individuell auf jeden eingehen, kommt jeder voll auf seine Kosten. Im Übrigen sind wir auch die Einzigen weit und breit, die ein Kinder E-Mountainbike vermieten. So kann die gesamte Familie eine Tour unternehmen.
Fatbikes bieten nicht nur im Sommer jede Menge Spaß, sondern sind durch die breiten Reifen ideal für´s Winterbiken. Die Stollenreifen haben sehr guten Grip im Schnee oder Matsch. Unsere Fatbikes haben zwar Motor aber auch mit Unterstützung muss man viel eigene Kraft aufwenden, da gerade im Schnee der Widerstand schon recht hoch ist. Und wer sich nach einer grandiosen Tour verwöhnen lassen will, dem empfehlen wir das hochkarätige Wellness Hotel in Lautenbach. So kann man Wellness und Sport ideal verbinden.
Wer steckt hinter Fat-Stevens
Andreas und Monika sind beide Mitte 50. Ihren Fatbike-Verleih führen sie nebenberuflich. Monika ist hauptberuflich als Bürokauffrau tätig. Seit sie die Fatbikes haben, sitzt sie gerne auf dem Rad. Andreas arbeitet als LKW-Fahrer, ist aber nachmittags zuhause und kümmert sich gerne um die Anfragen rund um den Verleih. Andreas kam erst vor einigen Jahren zum biken, als er sich ein gebrauchtes E-Bike gekauft hat. Seither lässt ihn die Begeisterung nicht mehr los. So kamen die beiden 2016 auf die Idee, einen Verleih anzubieten. Für Fatbikes haben sie sich entschieden, weil sie das ganze Jahr über einen mords Spaß machen und nicht so saisonabhängig sind. Andreas ist auch der Namensgeber für Fat Stevens, weil er mit Nachnamen Stevens heißt. Hat also nichts mit Stevens Bikes zu tun, was wir oft gefragt werden. Und Fat - na ja, erklärt sich bei Fatbikes von selbst.
Infos und Adresse zu Fat-Stevens:
Fat Stevens Fatbike-Verleih Sendelbachstr. 12 77794 Lautenbach Tel. 07802 803597 Web: www.fatbike-verleih.com
Auf fetten Schlappen in Livigno
Das Fatbike-Angebot in Livigno
Livigno ist bei vielen Bikern bereits als kleines Bike-Eldorado bekannt und geliebt. Der Bikepark bietet für jeden Mountainbiker, vom XC Fahrer über Enduro Fahrer bis hin zum Downhiller ideale Strecken und Lines und ist im Sommer gut besucht. Auch im Winter, bei Schnee ist Livigno ein Biketraum gerade für die Freunde der fetten Schlappen. Vielen Mountainbikern ist das Dörfchen für Winterbiketouren allerdings noch nicht so bekannt. Dabei ist Livigno aufgrund der Lage ideal geeignet, denn oben in der, nicht ganz unkompliziert erreichbaren, zollfreien Region liegt mehr oder weniger die Hälfte des Jahres Schnee. Ein Besuch im Winter lohnt sich. Das wunderschöne Alpendörfchen oben in den Bergen begeistert auch in der kalten Jahreszeit mit Gastfreundlichkeit, einer eindrucksvollen Landschaft und erstklassigen Winter-Trails. Den Trend zum Fatbike hat Livigno früh erkannt und daher gibt es auch ein gutes Angebot in dem beliebten Wintersportort. Egal ob Leihbikes, extra für Fatbikes angelegte Strecken oder bikefreundliche Unterkünfte, als Biker fühlt man sich hier wohl, auch unter all den Ski- und Snowboardfahrern die diese Region ebenfalls sehr zu schätzen wissen.
Euer Fatbike Partner in Livigno
Fabrizio nimmt euch gerne in die verzauberte Winterwelt von Livigno mit. Bei ihm könnt ihr euch entsprechende Fatbikes mit oder ohne E-Antrieb leihen und die Gegend auf den fetten Schlappen unsicher machen. In zwei verschiedene Schwierigkeitsstufen aufgeteilt, gibt es geführte Tourangebote bei Fabrizio. Wenn gewünscht kümmert sich Fabrizio auch gerne um ein passendes Übernachtungsangebot. Sprecht euch einfach mit ihm ab, was ihr euch vorstellt und er zaubert euch ein schönes Bikewochenende in einer traumhaften, verschneiten Alpenkulisse.
Alle Informationen und Termine zu den Fatbike Touren in Livigno findet ihr hier: www.fatbikelivigno.eu
Weitere Bikeangebote in Livigno und Finale Ligure von Fabrizio findet ihr hier: MtbItaly.eu
Biken in der Unterwelt (Endurotour in den Tiefen des Kamsorfer Erzstollen)
Bikeabenteuer unter Tage
Wer mit diesem kalten, nassen Schnee im Winter draußen nichts anfangen kann und auch bei ungemütlichem Wetter einfach keine Lust hat sich in den Sattel zu schwingen, oder wer einfach mal etwas neues erleben möchte, für den könnte ein Bikeabenteuer in der Unterwelt genau das Richtige für diesen Winter sein! Das etwas andere Angebot der #ERST bietet die Möglichkeit ein einzigartiges Bikeerlebnis im Kamsofer Stollen zu erleben. Wo früher noch fleißige Bergbauer Kupfer, Silber und Eisenerz abgebaut haben ist heute ein kleines Trailparadies für unterschiedliche Bikeansprüche entstanden. Ausgestattet mit hochwertigen, extrahellen Lupine Lampen und euren Bikes taucht ihr ab in die Unterwelt. Organisiert und begleitet wird euer Bikeabenteuer unter Tage von Luca und Nina, sie zeigen euch gerne eine einzigartige Welt unter der Erdoberfläche. In ca. 500 - 800 m Tiefe befindet sich ein verwinkeltes Netz an, teils schmalen, Gängen. Über 550 Stunden Arbeit wurden hier investiert um per Hand eine vielfältige, neue Trailstrecke für abenteuerlustige Mountainbiker entstehen zu lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die abwechslungsreiche Strecke führt mal durch enge Gänge, mal durch weite Hallen und ist mit vielen schönen Spielereien wie Anliegern, Pumptrackwellen und Sprüngen gespickt.
Gebucht werden können hier drei unterschiedliche Tour-Level. Vom Gelegenheitsbiker bis zum passionierten Enduristen ist für jeden etwas dabei. Erste Erfahrungen auf dem Bike sollte man allerdings mitbringen. Eine Tour unter Tage dauert bis zu drei Stunden und man fährt bis zu 300 Höhenmetern und 12 Kilometer. Wer keine passende Ausrüstung hat, kann sich gerne Bikes und Schutzkleidung gegen eine kleine Gebühr leihen.
Neben dem Trailspaß werdet ihr natürlich auch in die Historie des Bergwerks mitgenommen und erfahrt, was es mit dem Stollen auf sich hat.
Wer Interesse an einer unter Tage Tour hat, findet hier einen Ansprechpartner und alle weiteren Infos: Erlebnisradtouren Saaleland
Die überdachte Alternative für Anti-Schnee-Biker:
Indoor Bikeparks
In Amerika gibt es schon länger verschiedene Indoor Bikeparks. Das Angebot in Europa ist jedoch noch eher klein und überschaubar. Während man BMX- und Skateparks schon vielfach findet, sind Indoor Bikeparks mit Strecken auch für Enduro und XC Fahrer eher rar gesät in Europa. Bei unseren direkten Ländernachbarn findet man jedoch sehr lohnenswerte Indoor Bikepark Einrichtungen mit vielfältigem Streckenangebot. In Deutschland gibt es bisher nur in München erste Pläne zu einem Indoor Bikepark Projekt, allerdings wird die Umsetzung wahrscheinlich noch eine Weile dauern. Wer das Projekt in München unterstützen möchte, findet hier einige Informationen dazu: Projekt Indoor Bikepark München Die zwei großen Bikeparks unserer Nachbarn stellen wir euch hier vor:
Wood 15 - Der Indoor Bikepark unserer Niederländischen Nachbarn
der Bikepark in den Niederlanden - unweit von Aachen.
Egal ob BMXer, XC-Fahrer oder Endurobiker im Wood15 wurde ein Konzept geschaffen das alle Biker unter ein Dach bringt. In unterschiedlichen Areas und mit verschiedenen Schwierigkeitsleveln kann hier, komplett unabhängig von Wetter und Jahreszeit, an den eigenen Skills gearbeitet und mit den Bikes gespielt werden.
Die Area für XC und Endurofahrer ist in 4 Level aufgeteilt. Als Anfänger folgt man hier den Blau aufgemalten Pfeilen. Pros probieren sich an der schwarzen Line. Auf den Rundkursen gilt es verschiedene Hindernisse bergauf und bergab zu überwinden. Was auf den ersten Blick vielleicht einfach wirken könnte, ist teilweise doch schon sehr knifflig und erfordert Bikebeherrschung und Geschick.
Für BMX Fahrer gibt es die Jump-Lines und wer an seinen Flugmanövern feilen möchte, kann das so genannte Foam Pit nutzen - weiche Landung garantiert.
Mit ordentlich Speed und Pumpen gleitet man geschmeidig über den vorhandenen Pumptrack, der für jeden zugänglich ist. Sogar eine Technikline für Cyclocross-Fahrer wurde eingerichtet. Auf knapp 6500 qm ist also eine riesige Spielwiese für ganz unterschiedliche Ansprüche entstanden.
Zum Service der Halle gehören natürlich auch ein Ausrüstungs-Verleih mit entsprechender Möglichkeit das passende Bike auch zu leihen und eine Food Area für die Stärkung nach einer gelungenen Indoor Bikerunde.
Unser Fazit: Wenn das Wetter draußen gruselig ist, packt eure Sachen und ab zu unseren Nachbarn in den Bikepark! Ein Tagesbesuch lohnt sich auf jeden Fall. Preise und Öffnungzeiten findet ihr auf der Facebook Seite: (Facebook Wood15) oder auf der Webseite: (Webseite Wood15)
Der größte Indoor Bikepark Europas - Stride
Straßburgs Indoor Spielwiese für Biker
Auf 12.000 qm haben unsere französischen Nachbarn in Straßburg einen abwechslungsreichen und vielfältigen, überdachten Bikepark gebaut. Für Groß und Klein, Jung und Alt, BMXer und Endurofahrer gibt es hier ganz unterschiedliche Möglichkeiten sich mit dem Rad auszutoben.
Die unterschiedlichen Areas:
Der Pumptrack:
Der riesige Pumptrack macht Laune. Es gibt eine blaue Line für Anfänger und eine rote Line für fortgeschrittene Biker. Die beiden Lines kreuzen sich am Startpunkt sodass man immer wieder wechseln kann. Die rote Line hat schon einige größere Tables, die einen herausfordern können. Man kann aber alles auch einfach überrollen.
Die "Resi"
ist ein riesen Table mit einer weichen Landung. Hier können Tricks geübt werden ohne sich bei Fehlern gleich ordentlich weh zu tun.
Der Foampit
Wie auch schon bei den niederländischen Nachbarn gibt es im Stride ein Schaumschnipsel-Becken an dem man seine Sprungtechnik verfeinern kann.
Die Park-Area
Hier finden sich die Airtime-Leute wieder. Wer die Sprungtechniken beherrscht und mag ist in dem Skatepark genau richtig. Über riesige Rampen, Quarters und Spines wird hier gesprungen und geschmeidig gehüpft was das Zeug hält.
Der Skillsparkour
Wie der Name schon sagt kann hier an seiner Fahrtechnik gefeilt werden. Der Übungsparkour fordert vom Fahrer Balance, Körperbeherrschung und Gleichgewicht. Hier warten große Wippen und Skinnies mit Kurven auf euch.
Die X-Country Strecke
Für alle Trailliebhaber ist die X-Country-Strecke wahrscheinlich das kleine Highlight der vielfältigen Bikemöglichkeiten im Stride. Durch die komplette Halle führt ein, teils aus Asphalt, teils aus Holzbühnen gebauter Trail mit jeder Menge Spielereien. Es warten leichte und schwierigere Hindernisse auf der Strecke. Auf den Chickenways gibt es immer wieder auch Ausweichmöglichkeiten. Kleine Tables, schnelle Asphaltpassagen und Anlieger sowie Northshores machen den Aufenthalt zu einem sehr kurzweiligen Bikeerlebnis.
Der Service:
Für die Stärkung zwischendurch gibt es ein kleines, warmes Cafe mit Getränken und Snacks. Wer sein Bike nicht dabei hat oder Schutzkleidung wie Helm braucht, kann sich die Ausrüstung entsprechend Vorort ausleihen.
Hinweis: Der Stride Indoor-Bikepark ist sehr beliebt, gerade an Schlechtwetter-Wochenenden tummeln sich extrem viele Biker in dem Park, dadurch kann es teilweise auch auf den Parcours sehr voll werden und die Leihausrüstung ist früh vergriffen.
Tipps zur richtigen Ausrüstung im Winter von Daniel Knecht
Biken im Winter kann viel Freude bereiten, wenn es richtig geplant wird. Besonders wichtig ist dabei die Routenplanung und die richtige Ausrüstung. Welche Bereifung eignet sich für winterliche Bedingungen, wo liegt viel Schnee und wo weniger, welche Kleidung sorgt für ein angenehmes Wärmegefühl? Daniel Knecht gibt euch ein paar Tipps, wie er auf zwei Rädern durch den Winter cruized.
Die Planung:
Im Winter sind die Tage kürzer und kurze Sommertouren können im Winter länger und schwieriger werden. Daniel informiert sich über die Schneelage meistens mithilfe von Webcams und Wetter-Apps. Wenn während der Tour die Talseite gewechselt - oder auf der anderen Bergseite runter gefahren wird, ist der Planungsaufwand etwas größer. Ein schneefreier Uphill garantiert keinen schneefreien Downhill. Plant am besten eine alternative Abfahrt ein oder brecht die Tour ab, sobald die Schneehöhe für euch unangenehm wird. Wer ohne Schneeschuhe ein Schneefeld durchqueren will, muss sehr viel Zeit dazu planen.
Daniels Tipp Auf Sonnenverlauf.de könnt ihr überprüfen, ob ihr den Tag im Schatten oder an der Sonne verbringt.
Das Bikesetting im Winter:
Winterreifen
Aufgrund der Schneelage in Daniels Heimat, in Chur, entscheidet er sich im Winter für grobstolliger Reifen auf dem Vorderrad, manchmal auch auf dem Hinterrad. Diese Art Reifen haben den Vorteil, dass der Schnee weniger am Reifen kleben bleibt und somit seltener blockiert. Spikes eignen sich für Gebiete wo mehr Eis als Schnee auf den Wegen und Trails liegt, denn dann bieten die Spikes ersklassigen Gripp. Im losen Schnee sind Spikereifen eher unpraktisch.
Unser Winterreifen Tipp:
- für Schnee: Continental Mud King
- für Eis: Schwalbe Ice Spiker Pro EVO
die Bremsen:
Metallische Bremsbeläge halten länger bei Schnee und Nässe, sind aber um einiges lauter, wenn sie mal nass sind.
die Kette:
Im Winter ist es noch wichtiger auf eine gepflegte und geölte Kette zu achten als bei trockenen Bedingungen im Sommer. Auf die Kette gehört ein Öl das für nasse Bedingungen geeignet ist.
Unser Kettenöl Tipp:
- Dynamic Dynamic Wet 2-K
Pedale im Winter:
Daniel fährt auch im Winter fast immer mit Klick, als Klickpedalfahrer empfiehlt er: Man sollten sich im Winter überlegen ob man nicht auf Flatpedals umsteigt, denn Klickpedale haben im Winter zwei große Nachteile: Zum einen zwingen nasses Laub, rutschige Wurzeln, eisige Überraschungen und unter dem Schnee versteckte Hindernisse einen manchmal ungeplant aus dem Sattel - wer dann nicht schnell genug ausklickt, für den kann es schmerzhaft enden, zum anderen bildet die metallische Verbindung zwischen Pedal und Schuh eine Kältebrücke, was dazu führt, dass selbst dicke Socken nicht mehr helfen und die Füße schnell kalt werden.
Bike-Hinweis: Bei mehrtägigen Ausflügen mit Hotelaufenthalt sollte das Bike nicht draussen stehen bleiben, denn Bremsen, Federgabel, Dämpfer und Sattelstütze verhalten sich bei Minustemperaturen anders und funktionieren zum Teil nicht, wenn das Bike längere Zeit in der Kälte steht. Natürlich kann euch das auch während der Tour passieren, das Risiko ist aber kleiner, da das Bike dabei in Bewegung bleibt.
Winterkleidung/-ausrüstung:
Im Winter gilt das Zwiebelprinzip. Dabei möchte man weder frieren, noch schwitzen und auf jeden Fall trocken bleiben. Jeder reagiert anders auf Kälte, daher muss hier jeder selbst entscheiden wie er sich ideal gegen Kälte schützt. Daniels Tipp für seine Wohlfühltemperatur an Wintertagen auf dem Bike sieht wie folgend aus:
Die Basics
Bibshorts mit Träger und ein Thermoshirt bilden die Basis, Arm-, Beinlinge, Kopf- und Halsbedeckung ergänzen diese erste Schicht und verschwinden meistens kurz nach Tourstart im Rucksack.
Oberkörper:
Als nächste Schicht kommt ein langärmliges, atmungsaktives Jersey das schnell trocknet. Manchmal, bei sehr kalten Temperaturen, verwendet Daniel zwei Trikots übereinander oder auch ein etwas dickeres Holzfäller Hemd. Eine leicht verstaubare Windjacke und eine Regenjacke hat Daniel ebenfalls immer dabei und miteinander kombiniert funktionieren beide Jacken so gut wie eine Winterjacke.
Überhosen:
Daniel verwendet als Überhose eine gute, kurze Regenhose. Damit hat er Bewegungsfreiheit und es erleichtert das Anziehen von Knieprotektoren oder Ausziehen der Beinlinge. Wem das zu kalt ist, empfehlen wir eine Softshell Winterhose.
Unsere Tipps für Bike-Überhosen im Winter:
Winter-Handschuhe:
Achtet bei Winterhandschuhen darauf, dass ihr Bremse und Schaltung noch bedienen könnt, die Fäustlinge kommen also nicht in Frage. Daniel hat jeweils ein paar Winterhandschuhe und ein paar normale Handschuhe dabei. Bei extremer Kälte kombiniert er einfach beide Handschuhe.
Unsere Tipps für Bike-Handschuhe im Winter:
- Winterhandschuhe: Giro Ambient 2.0 Gloves Men Highlight
- Lange Bikehandschuhe: SixSixOne Raji Handschuhe
Fahrradhelm / Brille:
Daniel fährt auch bei Minustemperaturen mit Halbschale. Eine Skimaske oder Sturmhaube hat er nur selten dabei, denn mit einer Sturmhaube beschlägt die Brille schnell und man sieht nichts mehr. Ein Fullface ist bei Kälte aber sicher auch eine gute Wahl. Fahrt auf jeden Fall immer mit Helm und achtet darauf, dass der Helm auch mit Mütze seine Funktion erfüllen kann und nicht lose auf dem Bommel sitzt. Halbschale und Goggle können kombiniert werden und halten Stirn und Nase warm.
Bikeschuhe für den Winter:
Kalte, nasse und taube Füße gehören zum Schlimmsten was einem Biker im Winter passieren kann, vor allem auf langen Touren. Hier lohnt es sich etwas Geld für gute Bike-Winterschuhe zu investieren. Wer mit dicken Wintersocken unterwegs ist, sollte die Schuhgröße prüfen. Vielleicht ist eine Größe größer für den Winter besser geeignet. Oftmals werden die Zehen nicht aufgrund der Kälte taub, sondern da die Bewegungsfreiheit zu sehr eingeschränkt ist. Ein gutes und rutschfestes Profil sorgt für Sicherheit und Halt auf den Pedalen und ist auch hilfreich, wenn ihr mal eine Passage zu Fuß bewältigen müsst.
Unser Tipp für eine gute Pedal-/Schuhkombination im Winter:
- Winterschuhe: Flat: Five Ten Freerider Eps High Shoe
- Klick: XLC Winterschuhe Unisex
- Pedale: Flat: DMR V12 Magnesium Pedal
- Klick: DMR V-Twin Pedals
Rucksack:
Im Winter habt ihr mehr Ausrüstung dabei, daher ist es ratsam im Winter einen etwas größeren Rucksack zu nehmen.
Fahrradlicht im Winter:
Da die Tage kurz sind, sollte immer mindestens ein Licht dabei sein. Die Dunkelheit kommt manchmal schneller als erwartet. Ihr solltet mindestens eine Helmlampe dabei haben, idealerweise habt ihr noch eine Lampe für den Lenker.
Unser Tipp für Helm- und Lenkerlampen:
- Helmlampe: Lupine Wilma
- Lenkerlampe: Lezyne Power Pro 80 Frontlicht
Zwei weitere kleine Winter-Tipps:
- Trinkflaschen, die normalerweise am Bike hängen, gehören im Winter besser in den Rucksack damit deren Inhalt nicht gefriert. Wer Platz hat, kann eine Thermosflasche mit heißem Tee mitnehmen.
- Trockene Unterwäsche, Socken und andere Wechselkleidung, die nach einer schweisstreibenden Tour im Winter getauscht werden kann, ist ein Segen!
Über Daniel
Daniel ist 1985 in der Schweiz geboren und ist in der Alpenstadt Chur zuhause. Seit bal d 15 Jahren verbringt er seine Freizeit Sommer wie Winter auf dem Mountainbike. Immer auf der Suche nach neuen Enduro-Abenteuern durchstreift er die Schweizer Alpen - und das bei jedem Wetter. Flowig oder technisch, alleine oder mit Freunden, Hauptsache auf 2 Rädern. Website | www.danielknecht.me Instagram | www.instagram.com/2radwanderer