Unplattbar-Reifen für dein Fahrrad – Bestmöglicher Pannenschutz

Egal ob auf dem Rennrad, MTB, Trekking- oder Citybike, niemand hat gerne eine Reifenpanne. Sie kostet Zeit und Nerven. Glücklicherweise haben die führenden Reifenhersteller pannensichere Fahrradreifen für alle Fahrstile am Markt, die helfen, das Plattfußrisiko erheblich zu minimieren. Im Folgenden erfährst du, mit welchen Technologien und Materialien die unterschiedlichen Reifenmarken arbeiten, um deinen Reifen am Fahrrad „unplattbar“ zu machen und warum ein pannensicherer Rennradreifen anders aufgebaut ist als ein Pneu fürs City- oder Mountainbike.

Wie funktionieren unplattbare Reifen fürs Fahrrad?

Ein kleiner Dämpfer vorweg, hundert Prozent pannensichere Fahrradreifen gibt es nicht. Oft ist nur die Laufflächen der unplattbaren Reifen mit einem stich- und schnittfesten Material und einer Schutzeinlage versehen, während die Seitenwände ungeschützt bleiben – so kann sich beispielsweise immer mal ein Nagel durch eine Schwachstelle bohren. Aber auch durch falsche Anwendung kann ein Platten verursacht werden, etwa durch einen Durchschlag, wenn der Luftdruck zu gering ist oder der Reifen einfach zu alt und porös geworden ist. Weiterführende Tipps zum Luftdruck und zur Reifenwahl findest du in unserem Fahrrad-Reifendruck-Guide und unserer Fahrradreifen-Kaufberatung.

Dennoch gelten unplattbare Reifen als überaus robust und langlebig, vor allem im Vergleich zu Reifen, die keinen ausgewiesenen Pannenschutz haben, und sie bieten den bestmöglichen Kompromiss zwischen Pannensicherheit, Mehrgewicht und gutem Rollwiderstand. Wie machen sie das?

Pannensichere Fahrradreifen verfügen über eine spezielle, härtere Gummimischung und eine verstärkte Karkasse. Letztere besteht aus mehreren ins Gummi eingebetteten nylonverstärkten Gewebeschichten.

Genauer gesagt, besteht eine Möglichkeit, den Pannenschutz zu verstärken darin, einen zusätzlichen widerstandsfähigen Pannenschutzstreifen, etwa aus Kevlar, zwischen der Karkasse und dem Gummi-Profil einzuziehen. Das soll Durchstiche von spitzen Gegenständen abwehren. Diese Technologie sorgt für ein relativ geringes Mehrgewicht durch den Schutzstreifen, deshalb wird sie oft bei Rennradreifen eingesetzt, wo Gewicht und Geschwindigkeit eine große Rolle spielen. Im Umkehrschluss ist der Pannenschutz natürlich geringer als bei einer dickeren Einlage.

Eine weitere Möglichkeit ist, eine drei bis fünf Millimeter dicke Einlage aus hochelastischem Kautschuk zwischen Karkasse und Profil anzubringen. In diese können Steinchen und Scherben zwar eindringen, aber sie sollen dort stecken bleiben und nicht bis zum Schlauch vordringen können. Da diese Einlage einen gewissen Platz braucht, fallen die Reifen insgesamt oft voluminöser und schwerer aus und auch der Rollwiderstand ist größer verglichen mit einem Reifen ohne Einlage. Dafür bieten sie bestmöglichen Schutz und finden ihren idealen Platz am City- und E-Bike. In der Stadt ist die Pannengefahr wegen herumliegender Glasscherben hoch und Stadträder sind in der Regel nicht auf Leichtgewicht und Geschwindigkeit optimiert. Bei E-Bikes spielt das Mehrgewicht an den Reifen und ein höherer Rollwiederstand auch keine Rolle, denn ein Motor hilft dir ja, Kraft zu sparen. Außerdem brauchen E-Bikes auch aufgrund des höheren Fahrradgewichts stabilere Reifen, die darüber hinaus auch den höheren Verschleiß wegstecken können.

Bei MTBs und Tourenrädern herrschen besonders hohe Belastungen für die Reifen, weil es über Stock und Stein sowie auch mal rasant durch kurviges Gelände geht. Deshalb haben sie oft eine Kombination aus mehrlagigem Gewebe unter der Lauffläche sowie einer dickeren Kautschukeinlage. Darüber hinaus gibt es auch Reifenmodelle mit zusätzlich verstärkten Seitenwänden.

Nomen est omen – Die unplattbar-Reifen von Schwalbe als Wegweiser

Der Begriff „unplattbar“, der heutzutage landläufig in der Fahrradbranche für pannensichere Reifen verwendet wird, geht eigentlich auf den renommierten Reifenhersteller Schwalbe zurück, der sich mit seinem Pannenschutzsystem „SmartGuard“ (und „Smart DualGuard“ für E-Bikes) einen Namen gemacht hat. Die aktuell vier Modelle ihrer „Marathon Plus“-Reifenfamilie sind weltweit die einzigen, die offiziell „unplattbar“ genannt werden dürfen, denn Schwalbe hat sich darauf das Patent gesichert. Der Pannenschutzgürtel der Marathon Plus Reifen für City, Tour und MTB ist überaus stichfest und besteht aus hochelastischem fünf Millimeter dickem Spezialkautschuk. Die eigens entwickelte „Anti-Aging-Technologie“ soll die Rissbildung an den Seitenwänden verringern und das ADDIX-Compound verspricht, geschmeidiges Abrollverhalten mit wenig Abrieb für mehr Haltbarkeit und Grip.

Die anderen großen Marken wie Continental, Michelin, WTB oder Maxxis haben aber natürlich auch ihre eigenen pannensicheren Reifenmodelle am Markt, wobei die Technologien und Gummimischungen zwar andere Namen tragen aber das Wirkprinzip ähnlich und nicht minder erfolgreich ist. Manche Marken haben ihre Stärken eher im Offroad-Bereich, andere auf der Straße, deshalb kann bei der Unplattbar-Reifenwahl auch der Einsatzzweck entscheiden.

Fazit: Vor- und Nachteile von Unplattbar-Reifen fürs Fahrrad

Generell kann man sagen, je besser der Pannenschutz eines Reifens, desto schwerer, steifer, behäbiger und teurer ist er. Das zeigt sich nicht nur in größerem Rollwiderstand, sondern kann auch die (De)montage beim Reifenwechsel etwas erschweren. Andererseits erspart dir ein unplattbarer Reifen eine Menge Frust, vor allem auf längeren Touren und beim täglichen Pendeln. Deshalb sind Reifen mit hohem Pannenschutz ideal für Stadt- und Tourenräder. Auf Abfahrten kann Pannenschutz auch ein großer Sicherheitsaspekt sein. Kommt es wirklich auf Geschwindigkeit an, kannst du immer noch Reifen mit leichtem Pannenschutz wählen.