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Cyclocross – besser bekannt als Rad-Cross oder Querfeldeinfahren, ist eine vergleichsweise spezielle, aber durchaus reizvolle Radsportart. Ähnlich wie Mountainbikes sind Cyclocrossräder ebenfalls für den Einsatz abseits befestigter Wege gedacht. Der große Unterschied zum MTB besteht darin, dass diese modifizierte und stabilisierte Rennradrahmen sind, die den Ansprüchen im Gelände gerecht werden. Man bekommt bei einem Cyclocrosser also ein geländegängiges Rennrad mit sportlicher Sitzposition und geringem Gewicht.

Und im Winter ins Gelände - Cyclocross

Cyclocross (auch Cyclocross, Querfeldeinrennen, Rad-Cross oder schlicht CX) ist eine Form des Radrennens. Die Wettkämpfe finden üblicherweise im Herbst und Winter statt, die World Cup Saison im Cyclocross geht von September bis Januar. In vergleichsweise kurzen Runden (2,5 bis 3,5 Kilometer) führen Cyclocrossrennen in schnellem Wechsel über alle Arten von Gelände, Pflaster ebenso wie Wiesen, Schlamm oder hindernisreiche Waldwege. Die Wege sind mal hart und mal schlammig, charakteristisch sind die kurzen, steilen Anstiege und Passagen mit Hindernissen, die die Athleten zwingen, abzusteigen und die Räder zu schultern. Cyclocross Athleten, die ihre Cyclocross Räder tragen, um schnell ein Hindernis zu umgehen oder einen Aufstieg zu meistern, dann sofort wieder aufzuspringen und weiter fahren, sind ein typischer Anblick für diese dynamische Sportart. Cyclocross eignet sich durchaus auch für (gut trainierte) Hobbysportler und Amateure. Rennstrecken sind vergleichsweise leicht zu finden und abzustecken, die Taktik ist einfacher als beim Straßenrennen. Es gibt beispielsweise kein Windschattenfahren und damit keine wirklichen Vorteile, in einer starken Mannschaft zu fahren.

Erfunden als abwechslungsreiches Konditionstraining

So modern und beliebt das schnelle und athletische Cyclocross heute ist – seine Geschichte ist über hundert Jahre alt. Um den Beginn dieser Sportart ranken sich verschiedene Legenden, ursprünglich war Cyclocross wahrscheinlich ein Konditionstraining für Straßenfahrer. Um 1900 begannen Radrennfahrer in Südfrankreich, zur Konditionsbildung ins Gelände zu fahren, anstatt einfach nur Kilometer um Kilometer auf der Straße herunterzuspulen. Dabei suchten sie bewusst schwieriges Gelände, inklusive steiler Passagen, Zäune und anderer Hindernisse, die verlangten, das Rad zu tragen. Irgendwann kam dann natürlich jemand auf die Idee, eine Querfeldein-Strecke abzustecken – Cyclocross war geboren. Schon 1902 fanden die ersten Cyclocross Meisterschaften in Frankreich statt, Belgien folgte 1910. Bis heute ist Cyclocross am beliebtesten in den klassischen Europäischen Radsportnationen: Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Seit 1950 findet alljährlich die UCI Cyclocross World Championship statt, die Weltmeisterschaft der Cyclocross Fahrerinnen und Fahrer, 2011 zuletzt in Deutschland (Sankt Wendel). Seit 1994 gibt es außerdem den UCI Cyclocross Worldcup, der über die gesamte Saison läuft. Hanka Kupfernagel gewann den den Cyclocross Worldcup 2007 und 2009 als bisher einzige Deutsche. Früher waren es vor allem Straßenfahrer, die im Winter auf die Cyclocross Räder stiegen. So wurden bekannt deutsche Straßenfahrer wie Klaus-Peter Thaler und Rolf Wolfshohl in den 1960er und 80er Jahren Weltmeister. In den letzten 20 Jahren waren es jedoch die Geländespezialisten, etwa Mike Kluge (Weltmeister 1992) oder Hanka Kupfernagel, die im Cyclocross dominieren. Kupfernagel zählt auch zu denjenigen unter den Cyclocross Athleten, die sich zunehmend ganz auf diese Sportart spezialisieren. Seit Einführung der Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2000 konnte sie diese viermal gewinnen: 2000, 2001, 2005 und 2008. Ein Cyclocross Rennen zwischen 30 Minuten bis zu einer Stunde. Wegen der hohen und unterschiedlichen Anforderungen, die Strecke und Gelände an die Cyclocross Räder stellen, dürfen die Fahrer unterwegs das Sportgerät wechseln. Crews, die Wechsel-Räder reinigen und reparieren, während die Athleten das gerade aktuelle Cyclocross Rad im Gelände bis an die Grenzen beanspruchen, gehören fest zum Bild des Cyclocross. Langstreckenrennen werden jedoch auch im Cyclocross immer populärer. Der jährliche 3 Peaks Cyclocross in Yorkshire, England, geht über eine Strecke von 61 Kilometern, die American UltraCross Championship Series besteht aus vier Rennen von jeweils 75 bis 100 Kilometern.

Spezialisten für Allroundanforderungen – Cyclocross Räder

Auf den ersten Blick ähneln Cyclocross Räder viel eher der typischen Straßenmaschine als anderen Geländerädern, wie etwa dem Mountainbike. Sie verfügen über den klassischen Diamantrahmen, 28-Zoll-Räder und moderne Rennlenker.Wie beim Straßenrad ist auch beim Cyclocross Rad das Gewicht mitentscheidend. Wer sein Rad im Laufschritt steile, schlammige Wege hinaufträgt, will keine schwere Maschine haben. Moderne Materialien stellen sicher, dass ein Cyclocross Rad auch im Gelände überlebt. Cyclocross Räder bestehen daher in der Regel aus einem Diamantrahmen aus Carbonfaser, Aluminium oder Titan, manchmal auch aus Stahl. Die Reifen eines Cyclocross Rades sind breiter als die eines Straßenrades, da das Rad jedem der schnell wechselnden Geländeabschnitte gerecht werden muss. Die Regeln des Weltradsportverbandes UCI erlauben Reifen bis 33 mm Breite. Während sich auf der Straße das abfallende Oberrohr durchgesetzt hat, ist das Oberrohr im Cyclocross in der Regel immer noch da, wo es bei allen Rennrädern früher war - oben. Der Grund ist einfach: Das Cyclocross Rad lässt sich so leichter tragen. Der Radstand ist länger als beim Straßenrad und der Rahmen lässt mehr Dämpfung zu. Die Gänge sind niedriger und fast immer verfügen Cyclocross Räder über ein austauschbares Schaltauge, da Stürze im Gelände eher die Regel als die Ausnahme sind. Die meisten Cyclocross Athleten nutzen Cantileverbremsen oder V-Brakes. Für eine Geländesportart wie Cyclocross bieten sich Scheibenbremsen an. Seitdem der internationale Radsportverband UCI sie nicht mehr verbietet, sind sie zumindest in den Eliteklassen der absolute Standard geworden. Cyclocross Räder für den ausschließlichen Rennbetrieb haben weder Vorrichtungen für Flaschenhalter noch für Schutzbleche, da diese im Gelände hinderlich sind und das Tragen erschweren. Im Trainingsbetrieb und bei Rädern, die auch für längere Strecken verwendet werden, sind diese Accessoires jedoch vorhanden, meist so, dass sie – je nach Rennbetrieb und Anforderung – schnell ab und wieder aufgebaut werden können. Und die Cyclocross Athleten selbst? Sie tragen keine Protektoren, wie bei anderen Geländewettbewerben üblich, sondern ähneln auch hier optisch eher den Straßenfahrern – hautenge Einteiler sind die Kleidung der Wahl. Da Cyclocross Rennen allerdings vor allem in der kalten Jahreszeit stattfinden, ist die Wettkampfkleidung dem meist angepasst. Lange Ärmel und knielange Hosen gehören zur typischen Ausrüstung eines Cyclocross Fahrers. Mit seinen hohen Anforderungen an Kondition, Kraft und technisches Können der Athleten ebenso wie die Vielseitigkeit des Sportgeräts ist Cyclocross also eine spannende und abwechslungsreiche Verbindung von Radsport auf der Straße und im Gelände.